Scharfe Blicke auf und hinter die Kulissen So verschieden wie die Choreografen sind die DVDs: von „Jardi Tancat“ von Nacho Duato über „Weihnachachtsoratorium I – VI“ von John Neumeier bis „Caravaggio“ von Mauro Bigonzetti

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Schwäne wissen mehr – auch in „Jardi Tancat“, dem Stück über Nacho Duato und sein gleichnamiges Stück, taucht einer auf. Videostill: Gisela Sonnenburg

Weihnachtsgeschenke fürs DVD-Gerät, sofern Letzteres vorhanden ist, gehen eigentlich immer. In vorletzter Minute kann man sich – notfalls auch über Bestellungen – leichterhand damit eindecken, um anderen oder auch sich selbst eine Freude zu machen, die zugleich hilft, die Jahresendzeit außer mit Feiern sinnvoll zu verbringen. Neue und schon etwas betagtere Publikationen von Ballett-DVDs werden im Folgenden besprochen; einzeln oder auch als Kombination könnten sie den Festtagen ungeahnte Glanzpunkte soliden Vergnügens verleihen. Die große Überraschung dabei ist, fraglos, die neue Nacho-Duato-DVD: Sie offeriert nicht nur ein Ballett, sondern ein ganzes flottes Feature zu seinem Verständnis.

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Der Künstler kauft sich eine Zeitung… und das kann gut aussehen! Videostill aus „Jardi Tancat“ von Jellie Dekker: Gisela Sonnenburg

Da gibt es eine Szene, die wirkt so echt, als sei die Kamera nur zufällig dabei. Ein Künstler kauft darin eine Zeitung, nimmt sie mit einem gewissen Stolz mit und schlägt sie später auf: sein Konterfei prangt groß im Feuilleton, es ist ein Bericht über den jungen spanischen Choreografen Nacho Duato in der Madrider Tageszeitung „El Pais“.

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Choreograf Nacho Duato im Gespräch mit dem Kritiker Roger Salas – ein ergiebiger Dialog. Videostill aus „Jardi Tancat“ von Jellie Dekker: Gisela Sonnenburg

Das dem voran gegangene Interview mit dem „El Pais“-Kritiker Roger Salas wurde ebenfalls gefilmt – und in Bruchstücken in den Film „Jardi Tancat“ von Jellie Dekker eingestreut. Lässig sitzen Künstler und Journalist dann in der Sonne bei einem Getränk, freundlich kitzelt der Interviewer aus dem Choreografen Details zu seinem Leben und zu seinem Werk heraus. Keine Spur von Zensur, soweit man hören und sehen kann – es ist ein demokratischer Film über Duatos erstes Stück „Jardi Tancat“, und er ist der renommierten Fernsehfilmerin Dekker 1987 vollauf gelungen. Ihn jetzt als DVD rauszubringen, ist eine fantastische Idee – und tatsächlich wirkt das gute Stück zugleich aktuell und nostalgisch, sowohl zeitlos als auch zeitgeistig für die 80er Jahre. Wer a bisserl Nostalgie in Verbindung mit moderner Ballettgeschichte besonders schätzt, der ist mit dieser DVD rundum zu beglücken.

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Nacho Duato auf dem Fahrrad – darauf kann man ihn auch in Berlin sehen. Videostill aus „Jardi Tancat“ von Jellie Dekker: Gisela Sonnenburg

Man sieht Nacho Duato, wie er von sich erzählt, wie er probt, wie er Fahrrad fährt – das war schon immer sein Lieblingsverkehrsmittel. Und man sieht ihn, wie er tanzt, in Stücken von seinem „Entdecker“, dem Choreografen Jiří Kylián, sowie natürlich in den eigenen.

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„Jardi Tancat“ wurde 1983 uraufgeführt – und ist noch immer brandaktuell, ein unter die Haut gehendes, dennoch auch mit Schönheit berückendes Ballett von Nacho Duato. Videostill aus „Jardi Tancat“ von Jellie Dekker: Gisela Sonnenburg

„Jardi Tancat“, was auf katalanisch soviel wie „Geschlossene Gärten“ heißt, entstand in Erinnerung an den Kampf zwischen Mensch und Natur in der Heimat von Duato, also in der Gegend um Valencia. Spanien ist hier heiß und trocken, und die Bauern haben alle Mühe, ihre Felder gut zu bestellen. Das Überleben hängt von den Ernteverhältnissen ab, die menschliche Gemeinschaft bietet dem Einzelnen Schutz und Trost, wenn auch keine Sicherheit.

Drei Paare tanzen symbolisch diese eingeschworenen Landbewohner, in hoch stilisierten, dennoch eindeutig auch folkloristisch inspirierten Schritten. „Jardi Tancat“ ist ein Meisterwerk, sowohl, was die schwebende Leichtigkeit der Ästhetik angeht, als auch, was das existenzielle Thema ausmacht.

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Wassermangel – ein Thema nicht nur in Spanien, aber für die Bauern ergibt sich daraus ein besonderes Verhältnis zur Natur. Videostill: Gisela Sonnenburg

„Wasser, wir beten für Wasser!“, zitiert der Choreograf Nacho Duato, vor Ort durch die vertrocknete Landschaft spazierend, ein katalanisches Volkslied. Brennende Aktualität hat der Wassermangel in Spanien übrigens deshalb auch heute, weil die umgeleiteten Wasserquellen zwecks Versorgung der touristischen Massen zum Beispiel das Hinterland der Küste um Benidorm zur Wüste machen und erodieren lassen. 1983, als „Jardi Tancat“ entstand, war das noch nicht in diesem Ausmaß abzusehen – aber die Grundproblematik war eben bereits erkennbar.

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Eine Landschaft mit Wüstencharakter: heiß und trocken… Videostill aus dem Film „Jardi Tancat“: Gisela Sonnenburg

Der Film von Jellie Dekker zeigt auch die „ganz normalen“ Vorgänge in der ländlichen Gegend. Eine Sonnenuhr, ein Glockenturm bestimmen das Zeitgefühl. Die Bauern gehen raus, auf die Äcker, ihre alten Arbeitsinstrumente geschultert. Es sind Szenen wie vor Hunderten von Jahren, man kennt sie von alten Gemälden.

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Die Bauern arbeiten hart auf den Feldern, aber ihr Hoffen auf eine gute Ernte verleiht ihnen auch spirituelle Gaben. Videostill aus „Jardi Tancat“ von Jellie Dekker: Gisela Sonnenburg

Und so sehen und hören wir spanische Feldarbeiter, die das Heu ernten und dabei ihre von den einstigen arabischen Besetzern mit geprägten, heulenden Gesänge erklingen lassen. Es ist wie im Kino. Es ist aber auch ein Gefühl von uriger Mmenschlichkeit, dass es wohl überall auf der Welt gibt: Das Sichbekümmern um die Grundlagen des Lebens verleiht auch den einfachsten Handgriffen eine gewisse Weihe.

Rubielos heißt der ärmliche, aber hier glückliche Ort, den Nacho Duato beim Kreieren von „Jardi Tancat“ vor Augen hatte. Wir sehen den jungen Künstler dort, auf einem kleinen Balkon mit Blick über die Ziegelsteindächer. Er sieht sich nicht als Wunderkind – er ist einfach inspiriert!

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Blick auf Rubielos: Nacho Duato auf seinem Balkon… Videostill aus „Jardi Tancat“ von Jellie Dekker: Gisela Sonnenburg

Mit freundlichen Menschen frönt er draußen einem familiären Landleben (das Wedeln mit dem Schwanz eines lustigen Köters darf da nicht fehlen); die Kamera erfasst ihn auch am Steuer beim Autofahren, an schroffen Felsen und ockerbrauner Einöde vorbei.

Solchermaßen eingestimmt, bekommt man das knapp 20-minütige Stück „Jardi Tancat“ zu sehen. Und auch, wenn man es schon vorher kannte – erst jetzt erkennt man sofort Elemente der Landschaft und der Menschen von Rubielos dort wieder. Aber alles ist im ballettösen Sinn überformt und erhaben – die drei tanzenden Paare beglücken mit fast überirdischer Anmut und feinsinnigen Ports de bras zu stampfenden Fußrhythmen.

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Drei Paare tanzen in „Jardi Tancat“ die Sehnsucht nach grünen Gärten und den Trost bezüglich der Gegenwart. Videostill aus „Jardi Tancat“: Gisela Sonnenburg

Der Gesang der vom Flamenco geprägten Sängerin Maria del Mar Bonet (die leider schon verstarb) zitiert dazu die Lieder der Bauern, ebenfalls in einer sublimierten, stilisierten Form.

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Maria del Mar Bonet war eine typische 70er- und 80er-Jahre-Ikone, mit viel Flamenco im Schmelz. Videostill aus „Jardi Tancat“ von Jellie Dekker: Gisela Sonnenburg

Das Stück ist auch heute noch von umwerfender Intensität, zugleich von einer Grazie, die auch die Momente von Trauer und Tragik ätherisch unterfüttert. Die Menschen hier arbeiten und feiern miteinander, sie trösten und unterstützen sich, sie betrauern die Verluste, die sie haben, und sie hoffen gemeinsam auf neue Erträge. An sich ist so ein Inhalt ja nicht spektakulär. Aber weil der Tanz hier die grundlegende Tiefe dieser existenziellen Vorgänge betont, fühlt man sich ergriffen und bereit, jederzeit innerlich mitzugehen.

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Am Ende, so Nacho Duato, werden die Darsteller eins mit der Erde: Natur und Mensch in der Kunst. Videostill aus „Jardi Tancat“: Gisela Sonnenburg

Es war denn auch auf Anhieb ein immenser Erfolg, den Duato mit diesem seinem ersten choreografischen Werk hatte. 1983 wurde es uraufgeführt, und die Vor- wie Nachgeschichten dessen sind ebenfalls interessant und auch Gegenstand dieser Doku.

Da ist Nacho Duatos Vita: in eine kinderreiche, wohlhabende Familie in Valencia hinein geboren, begann er erst auf der Ballettschule der Ballet Rambert in London mit professionellem Ballett. Da war er bereits 18. Aber er sah sich ohnehin nicht als klassischer Tänzer und setzte seine Ausbildung auf der Mudra, der Schule von Maurice Béjart in Brüssel, fort. Reibungslos ging es dann nach New York, um bei den Tänzern von Alvin Ailey zu lernen.

Nacho Duato hat halt umwerfend viel Talent, auch als Tänzer – und er verströmt hier sichtlich ein sympathisch-angenehmes, bildhübsches Fluidum seiner Persönlichkeit.

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Jiri Kylián studierte beim Cullberg Ballett ein Stück ein und sah sich dabei in Stockholm nach Tänzern um… Videostill aus „Jardi Tancat“ von Jellie Dekker: Gisela Sonnenburg

1980 begann er mit dem ersten Engagement beim Cullberg Ballett in Stockholm seine Tänzerkarriere. Er begegnete dort Jiří Kylián, dem Leiter des Nederlands Dans Theater (NDT). Und eine für die Tanzgeschichte wichtige Männerfreundschaft begann.

Es ist toll, die Aufnahmen von Tanzproben zu sehen, die Kylián und Duato im Studio zeigen! Ganz klar wird dabei der gute Draht der beiden zueinander, wie sie sich ergänzen, in ihren unterschiedlichen Körperlichkeiten sowie auch ideell, vom Wollen und vom Können her.

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Eine Künstlerfreundschaft, die bis heute wirksam ist: Jiri Kylián und Nacho Duato. Videostill aus „Jardi Tancat“: Gisela Sonnenburg

Kylián holte Nacho nach Den Haag, ins NDT, als Tänzer. Dabei fühlte sich der Spanier zunächst unsicher, ob er den Ansprüchen der modernen, damals gerade weltberühmt gewordenen Compagnie entsprechen würde. Aber dann: „Ich fühlte mich von der ersten Vorstellung an dort zuhause.“

Seine erste Choreografie war ein Ausprobieren. Er wollte es halt immer schon mal machen, ohne sich deshalb schon als Choreograf zu verstehen.

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Nacho Duato gewann einen choreografischen Wettbewerb mit „Jardi Tancat“, hier bei der Verleihung in Köln. Videostill aus „Jardi Tancat“: Gisela Sonnenburg

Als er mit „Jardi Tancat“ aber sofort großen Erfolg hatte, einen choreografischen Wettbewerb in Köln gewann sowie internationale Gasteinladungen erhielt, verunsicherte ihn gerade dieser starke Zuspruch erneut. Nacho besprach sich mit einer seiner Schwestern – und begann sofort das nächste Ballett. Er wollte es herausfinden, ob er als Choreograf wirklich tauge oder ob er mit seinem Erstling lediglich großes Glück gehabt hatte.

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Er glaubt nicht an Schicksal, auch an keine höhere Bestimmung, sondern an die Kraft des Tanzes ohne elitäres Brimborium: Nacho Duato. Hier sympathisch bescheiden! Videostill aus „Jardi Tancat“: Gisela Sonnenburg

So eine bescheidene Einstellung zum eigenen Talent wünscht man sich oft vergebens bei Künstlern. Viele halten das eigene Ego für den Nabel der Welt, und was sie wirklich zu geben haben und was nicht, ist für sie zweitrangig, solange ihre Ruhm- und Geldgier befriedigt wird.

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Mit geschlossenen Augen muss er mal kurz nachdenken: Nacho Duato, lässig im Interview mit Roger Salas von „El Pais“. Videostill aus „Jardi Tancat“: Gisela Sonnenburg

Nacho Duato zeichnet da gekonnt, dennoch glaubhaft authentisch ein ganz anderes Bild von sich. Er war 1987, als der Film entstand, bereits ein Star der Szene, galt aber noch immer als Jungtalent. Übergeschnappt kommt er einem nicht im mindesten vor, sehr wohl aber ist er daran interessiert, Spuren zu hinterlassen. Darum auch die exzellente Zusammenarbeit mit der Presse in Form des „El Pais“-Journalisten und mit der engagierten Filmemacherin Jellie Dekker.

Diese bedient sich einer raffinierten Dramaturgie, um den Film spannend zu halten. Alltagsszenen, Probenszenen, Vorstellungsmomente wechseln sich ab mit Landschaftsansichten, Interviewbrocken und Erzählungen von Duato aus dem Off. Nur er erzählt in diesem Film, kein anderer – eine tolle Lösungsmöglichkeit für ein Portrait, die hier nicht eitel, sondern nachvollziehbar wirkt.

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Reisen gehört zum Dasein als international begehrter Choreograf: Nacho Duato beim Autofahren. Videostill aus „Jardi Tancat“: Gisela Sonnenburg

Der Rest seiner Vita, also sein Leben und Schaffen nach den Dreharbeiten für diesen Film, ist schon fast Geschichte, nachzulesen in anderen Texten hier im ballett-journal.de.

Nacho Duatos choreografischen Stil aber kann man insofern auf der DVD sehr gut studieren, als er ihn selbst erklärt und ja auch selbst vortanzt. In seinem Zusammenspiel mit Jiří Kylián erkennt man die Wurzeln seiner Herangehensweise.

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Einblicke in die Probenarbeit gehören zu so einem Feature dazu. Videostill aus „Jardi Tancat“: Gisela Sonnenburg

Kann man sich eine bessere Gelegenheit vorstellen, einen eigenwillig-grandiosen Tanzschöpfer kennen zu lernen oder seine Kenntnisse über ihn zu vertiefen?

Es wäre schade, wenn diese DVD aus Gründen irgendwelcher Trends oder weil die Aufnahmen aus den 80er Jahren technisch natürlich nicht immer tipptopp sind, in den Lagerräumen liegen bleiben würde.

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Noch einmal ein Blick auf das Stück: „Jardi Tancat“ von Nacho Duato, hier in der Uraufführungsbesetzung, zu sehen in „Jardi Tancat“, dem Film vn Jellie Dekker. Videostill: Gisela Sonnenburg

Sie ist eine echte Pretiose, die sich sowohl für Duato-Fans als auch für solche Tanzinteressierte lohnt, die sich erstmal richtig einarbeiten wollen in den Stil und in die Absichten des weltläufigen Katalanen. Immerhin ist er, seit er 2014 Intendant vom Staatsballett Berlin wurde, ein gewichtiger Faktor gerade im deutschsprachigen Ballettwesen.

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Lucia Ríos springt legendär im „Weihnachtsoratorium I – VI“, mutmaßlich ist es ihr Lieblingsstück von John Neumeier beim Hamburg Ballett. Foto: Holger Badekow

Jemand, der das nun schon sehr lange ist, nämlich seit den frühen 70er Jahren, ist John Neumeier. Seine Fans haben die erste Pressung seiner jüngsten DVD bereits aufgekauft, es musste nur wenige Wochen nach Erscheinen neu produziert werden.

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Alexandr Trusch und Silvia Azzoni als Engel im „Weihnachtsoratorium I – VI“. Foto: Holger Badekow

Vielleicht ist das „Weihnachtsoratorium I – VI“, das 2014 bei drei Aufführungen für diese DVD aufgezeichnet wurde, nicht Neumeiers bestes Ballett. Aber es hat eine Magie, die sich aus vielen einzelnen Details zusammen setzt.

Zudem handelt es sich um das zweite abendfüllende christliche Ballett, das Neumeier, nach der nochmals  hochkarätigeren „Matthäus-Passion“ (in deren Aufzeichnung von 2005 er selbst den Jesus tanzt), als DVD auf den Markt bringen lässt.

Es liegt nahe, dass der Meister möchte, dass man sich mit diesem Themenkreis beschäftigt.

Aber seine Fans sind nun mal rettungslos süchtig auch nach seinen anderen Kreationen, und da mag wohl auch ein gutes Stück Lust am Weltlichen dabei sein.

Vielleicht ist die Kombination dieser DVD über die Weihnachtstage mit „Jardi Tancat“ ja ein Anreiz, sich auch mal wieder beim Staatsballett Berlin umzuschauen und sich dann einer moderneren Formensprache anzuvertrauen, als es sie beim Hamburg Ballett zu sehen gibt.

Denn von dort, aus Hamburg, kommt natürlich die religiöse Ekstase, die mit Neumeiers „Weihnachtsoratorium“ zu den Klängen von Johann Sebastian Bach zu einer regelrechten Orgie des Wohlgefühls anschwillt.

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Die Jungs im „Weihnachtsoratorium I – VI“ müssen fleißig frohlocken… Foto: Holger Badekow

Weihnachtsbaum und Einsamkeit, Jauchzen und Frohlocken; aber auch Sektknallen und Happy New Year, das große Auskehren und die glückliche Selbstfindung am Ende – all das und noch viel mehr versammelt das Stück erwartungsgemäß in sich, in prallen, bunten Bildern.

Am schönsten sind die Ensembleszenen und die Paartänze: Lucia Ríos springt am Anfang so schön wie skurril in die Höhe, eine Auftaktgeberin für eine festlich inspiriert Lebenslust, die in ihrer Mitteilungsfreude sicherlich typisch ist für das christlich geprägte Abendland.

Wenn die Jungs im Corps dann dazu ebenfalls springen und die Mädchen in ihren exquisiten Kleid-über-Hose-Kostümen (die von Neumeier selbst designt sind) so richtig aufdrehen, springt ein Stimmungsfunke über, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Diesen Effekt hatte bereits die Kurzfassung des Balletts, die 2007 im Theater an der Wien in der gleichnamigen österreichischen Hauptstadt premierte.

Getanzt hat auch damals das Hamburg Ballett. Die Teile IV, V und VI fügte Neumeier aber erst 2013 an – dem Tenor des Stücks blieb er indes treu. In einem Interview (als Bonus-Material auf der DVD) erklärt Neumeier seine Sicht auf das Verhältnis von Tanz und Religion. Hauptdarsteller Lloyd Riggins legt zudem dar, wie er seinen Part interpretiert.

Hier ist die Weihnachtsgeschichte als freie Fantasie zu erleben: Maria (die immens schöne, für eine Ballerina ungewöhnlich spröde, gerade deshalb faszinierende Anna Laudere) hat Probleme mit ihrer Mutterrolle; ihre komplizierte Ehe wird geduldig abgearbeitet von Startänzer Carsten Jung, hier mit Bart und Stoppelfrisur.

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Natalie Ogonik, die hier in der DVD-Besetzung des „Weihnachtsoratoriums“ sanft oben schwebt, tanzt mittlerweile nicht mehr beim Hamburg Ballett, sondern beim Hongkong Ballett – frohe Weihnachten dorthin! Foto: Holger Badekow

Als leitender Hirte profiliert sich der schöne Armenier Karen Azatyan, während Silvia Azzoni (eine Königin der Anmut) und Alexandr Trusch (der immer Bezaubernde) das durchaus auch sinnlich wirkende Engelspaar abgeben.

Ein weiteres Highlight bilden die erotisch tanzenden Heiligen Drei Könige, die in langen Röcken und mit nackten Oberkörper Könige vor allem eines gewissen Avantgarde-Verständnisses sind.

Allerdings fehlt hier ihr prägnantester Tänzer der aktuellen Besetzungen, mit Sasha Riva: aus Krankheitsgründen trat er während der Aufzeichnungen im Dezember 2014 nicht auf. Florian Pohl, der die DVD-Version tanzt, kann ihn bei heißestem Bemühen nicht ersetzen. Marc Jubete glänzt dadurch allerdings als Hingucker noch stärker.

Der Mensch, aus dessen Sicht all dies erzählt und erlebt wird, wird von Lloyd Riggins mit bewährter Bühnenpräsenz und Rührseligkeit dargestellt. Da fällt ihm eine Christbaumkugel aus der Hand, sie zerbricht; da wird ein silberweiß glitzernder Stern als Baumkrone ausgepackt; da wird eine einzelne kleine Kerze entzündet, um einem Mini-Bäumchen so etwas wie einen festlichen Anstrich zu verleihen. Und zu Beginn des IV. Teiles spielt Riggins die Mundharmonika, wie ein einsamer Cowboy, den es in irgendeine zugige Ecke einer trostlosen Großstadtzone verschlagen hat.

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Karen Azatyan als Hirte und Silvia Azzoni als Engel – irdische und himmlische Prinzipien treffen im „Weihnachtsoratorium“ aufeinander. Foto: Holger Badekow

Obdachlosigkeit, Menschenscheue, Trostfindung – die klassischen Weihnachtsthemen sind collagemäßig vereint. Was aber immer wieder wie ein roter Faden alles verbindet und erleuchtet, sind die auftrumpfenden Friedens- und Freudensgrüße des Ensembles.

Besinnlichkeit und Lebenslust vereint findet man selten so pointiert formuliert wie hier. Halleluja!

Bleibt nachzutragen, dass ursprünglich eine andere DVD vom Hamburg Ballett geplant war, und zwar die Aufzeichnung von „Liliom“, ebenfalls von John Neumeier, mit dem Uraufführungstänzer Carsten Jung in der Titelrolle. Die Aufzeichnung des musikalisch wie szenisch wie tänzerisch ungewöhnlichen und großartigen Balletts sollte im Festspielhaus Baden-Baden stattfinden, wo das Hamburg Ballett jährlich im Herbst ein Gastspiel absolviert.

Jung war damals, 2013, auf der Höhe seines Könnens dieser Rollengestaltung und hätte dank der DVD einem wirklich großen Publikum zeigen können, dass er den „Benoit de la Danse“, den wichtigsten Preis in der Ballettwelt, völlig zurecht für seinen kraftzehrenden Part in „Liliom“ erhalten hatte. Diese Gelegenheit wurde von Seiten des Hamburg Ballett jedoch verpatzt – und es ist überhaupt keine Frage, dass das feierselige, aber eben auch ein Stück weit reduzierende „Weihnachtsoratorium I – VI“ dafür niemals ein Ersatz sein kann.

Die Möglichkeit, „Liliom“ in der Urbesetzung, also neben Carsten Jung mit Alina Cojocaru und der hier unwiderstehlich lasziven Anna Polikarpova, der Nachwelt als Video zu erhalten, wurde somit unwiderruflich verschenkt.

Auf das „Weihnachtsoratorium“ hingegen hätte man zur Not auch verzichten können, zumal die Neumeier-DVD „Matthäus-Passion“, ebenfalls zur Musik von Bach, noch Einiges mehr zu bieten hat, und zwar ohne mitunter saumselig schlechte Bildausschnitte, die verdächtig oft im „Weihnachtsoratorium I – VI“ die Füße der Tänzer abschneiden. Insofern kann ich die neue DVD zu Neumeiers 150. Ballett eigentlich nur eingeschränkt empfehlen.

Ersatzweise bietet sich aber für alle, die ihn noch nicht haben, ein Klassiker der DVD-Ballettstücke an: „Illusionen – wie Schwanensee“, ebenfalls von John Neumeier, in der Aufzeichnung von 2001 mit dem Hamburg Ballett, mit Carsten Jung als Mann im Schatten, Jiří Bubeníček als König, Anna Polikarpova als Schwanenprinzessin und Silvia Azzoni als Prinzessin Claire.

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Noch einmal springen und freuen sie sich: die Tänzer vom Hamburg Ballett in „Weihnachtsoratorium I – VI“. Foto: Holger Badekow

Hier stimmt alles, nichts wirkt verkrampft oder vernachlässigt: Tanz, Regie, Bildausschnitte, Zoom. Das Licht ist nicht zuviel und nicht zuwenig, und wer Neumeier in seinen Hochglanzzeiten sprechen hören möchte, kann dies auf Deutsch, Englisch und Französisch haben. Er kommentiert nämlich auf Knopfdruck selbst das ganze Ballett, das ist ein Meisterstück der Didaktik, und wer danach immer noch nicht weiß, was eine Mazurka ist, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.

Da wir gerade bei schon etwas älteren DVDs sind: Neu aufgelegt wurde kürzlich der „Caravaggio“ von Mauro Bigonzetti mit dem Staatsballett Berlin (SBB). Obwohl sich der italienische Choreograf, ein Ziehkind des Balletts der Oper Rom und zeitweise als Leiter des Aterballetto sehr bekannt gewesen, mit Vladimir Malakhov, dem damaligen Startänzer und Intendant vom Staatsballett Berlin, nicht besonders gut verstand, kulminierte beider Geist zu einem Bestwerk an choreografischer Erzählweise.

Bigonzetti hat bislang nie wieder ein so ergreifendes Ballett kreiert, es ist sein persönlicher Bestwurf; und Malakhov wurden zwar etliche Rollen auf den schönen Leib geschneidert, aber die Titelrolle des „Caravaggio“ – gemeint ist der italienische Renaissance-Maler – war auch in seiner Karriere etwas Besonderes.

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„Caravaggio“ von Mauro Bigonzetti war ein Glücksfall für das Staatsballett Berlin: hier ein Blick ins Booklet der jetzt erschienenen Special Edition der DVD. Faksimile: Gisela Sonnenburg

Das Lebensgefühl der Renaissance findet sich hier in zeitlos-modernen Kostümen aktualisiert und zu hervorragenden Ensemble- und Pas-de-deux- bzw. -trois-Szenen umgesetzt. Dabei kommt man immer wieder unwillkürlich ins Staunen, weil die Themenkreise um Caravaggio – nämlich Rausch und Rückhaltlosigkeit, aber auch Genie und Gemeinsinn – so tief unsere Gesellschaft heute betreffen.

Ballettstars wie eben Malakhov, aber auch wie die wunderbare Polina Semionova (die hier noch superjung ist!), wie Beatrice Knop (die hoch elegante Berlinerin) und wie Michael Banzhaf (der ausdrucksstarke Süddeutsche), wie Shoko Nakamura (die tolle Japanerin, die wie Polina heute manchmal ein Stargast beim Staatsballett Berlin ist) und wie Mikhail Kaniskin (der Wunderbare, der irgendwie nie altert) sind hier in ganz hervorragenden Aufnahmen verewigt.

Der ballettöse Meisterregisseur Andreas Morell – der damals im Gegensatz zu heute für Fernsehaufzeichnungen dieser Art noch bezahlbar war – lieferte mit „Caravaggio“ ebenfalls ein Bravourstück ab!

Wechselnde, aber nie lieblose Perspektivwechsel verleihen dem Medium der „Aufzeichnung“ eine eigene Würde.

Die Tänzerinnen und Tänzer werden dadurch in ihren Fähigkeiten unterstützt, und die symbolmächtigen Tableaus von Liebe, Lust, Verrat und Mord, die Choreograf Bigonzetti entwarf, lassen die Tanzenden zu lebenden Skulpturen mit einem Nimbus der Unendlichkeit werden.

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Shoko Nakamura und Michael Banzhaf im Booklet der „Caravaggio“-DVD, fotografiert von Maria-Helena Buckley. Faksimile: Gisela Sonnenburg

Mal bewegen sich die Tänzer wie in einem antiken Fries, mal tänzeln sie wie schwerelos über den mit roten Lichtnuancen gefluteten Bühnengrund.

Ihre Füße faszinieren in Großaufnahmen. Mitunter tastet das Kameraauge die trainierten Körper auch systematisch ab. Deutlich wird: Die Renaissance lebt!

Dann wird Caravaggio verletzt: Eine Ballerina schlägt ihm eine sichelförmige Wunde in die Rippe. Eva reverse. Die Narbe heilt, doch die Erfahrung von Schmerz und Überrumpelung muß Caravaggio zwanghaft weitergeben. Mit blutigen Handkantenschlägen fällt er Tänzerinnen und Tänzer.

Ein Gleichnis: Gewalt ist ein Teufelskreis. Allein die Erinnerung an einen innigen »Tanz zu dritt«, den Vladimir Malakhov, Michael Banzhaf und Shoko Nakamura im ersten Teil so glücklich-behutsam und harmonisch absolvierten, als würden sie eine neue Schule der freien Liebe gründen, hält die Moral hoch. Menschlichkeit verliert ihre Magie niemals.

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Noch ein Blick auf Wort und Bild der „Special Edition“ von „Caravaggio“, die jetzt bei Arthaus Musik erschien. Faksimile: Gisela Sonnenburg

Aber dionysische Orgien übermalen das Bild der Ruhe: Ein Gruppengebälk aus Leibern, eine sich verknäulende und wieder entwirrende Masse spielt mit dem Opfertäter Caravaggio. Man macht ihn betrunken, jubelt ihn hoch, trägt ihn auf Händen. Intimität entsteht, menschliche Hitze. Paare formieren sich, demonstrieren das Laissez-faire einer Partygesellschaft. Der Tod am Ende wirkt wie die Kehrseite dieser Medaille – der Tanz auf dem Vulkan findet sein Ende. Und was für ein Tanz!

Paul Connelly, ebenfalls ein Könner des Balletts, und zwar am Dirigentenpult, leitet dazu die sorgsam getaktete Staatskapelle Berlin an, mit der konzeptgemäß passenden Musik von Bruno Moretti, die auf Motiven von Claudio Monteverdi basiert. Die Aufzeichnung fand ja 2008 noch in der unrenovierten Staatsoper Unter den Linden statt. Insofern hat also auch diese DVD gleich einen doppelten nostalgischen Bonus.

In der jetzt erschienenen „Special Edition“ des Stücks liegt zudem eine CD mit der Musikaufnahme bei; für Liebhaber, die viel unterwegs sind, und auch für Besitzer einer Anlage, die mehr Soundpower aufbringt als die normale Glotze.

Auch das Bonus-Material, ein „Making of“-Film, ist empfehlenswert, bringt Stimmung und Ästhetik der Sache fein zusammen.

Absolut lobenswert ist hier auch das Booklet, das die essayistische Hilfe der versierten Ballettdramaturgin Annegret Gertz vom SBB in Anspruch nimmt und das zudem die wunderbaren Fotos von Maria-Helena Buckley beinhaltet.

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Beatrice Knop und Vladimir Malakhov vom Staatsballett Berlin im „Caravaggio“-Booklet, fotografiert von Maria-Helena Buckley. Faksimile: Gisela Sonnenburg

Ein Must-have für alle Fans vom Staatsballett Berlin!

Ganz gegenteilig geriet hingegen leider die jüngste DVD-Publikation der Berliner Spitzentänzer, „Der Nussknacker“ von Vasily Medvedev und Yuri Burlaka, in einer Aufzeichnung von 2014.

Hier ersetzt die DVD einen Besuch der Aufführung in wirklich gar keiner Hinsicht, und ob sie eine gute Ergänzung ist, wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Ohne Rücksicht auf Verluste schneidet da das Format allzu häufig die Tanzfüße ab, Soloparts wie die von Alexander Shpak werden bevorzugt unvorteilhaft (seitlich mit rausgestrecktem Po vor der Pirouette) gezeigt, und die Bildregie von Andy Sommer ist insgesamt holprig und ungeschickt.

Am grässlichsten ist das komplett missratene Beleuchtungskonzept: die zahlreichen hellen, also weißen Textilien und Kulissen – es gibt hier ja lebende Schneeflocken! – sind zumeist hoffnungslos überbelichtet, die dunklen Stellen hingegen verschwimmen optisch ineinander.

Die Kinder der Staatlichen Ballettschule tun mir Leid, denn sie sind nun in dieser richtig schlechten, scheinbaren Billigproduktion verewigt. Sie wirken wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen, was nicht an ihnen, sondern an der grottigen Bildregie liegt. Schade.

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Das Cover-Foto von Bettina Stöß zeigt Iana Salenko und Marian Walter und sieht wirklich wunderbar aus – die Aufführungen sind es ja auch, aber mitnichten die DVD vom aktuellen Berliner „Nussknacker“, die jetzt erschien. Foto: Bettina Stöß

Nicht mal die supertolle Primaballerina Iana Salenko und der lyrisch-galante Marian Walter in den Hauptrollen – oder auch der fein nuancierende Robert Reimer mit dem Dirigentenstab – können dieses Desaster noch retten. Soviele grundlegende Fehler in nur einer DVD sind einfach zu viele.

Mir ist unerklärlich, wieso man so etwas in den Verkauf gibt. Ein nennenswertes Booklet mit Texten oder auch nur etwas Bonusmaterial mit einigen Interviews oder Probenszenen gibt es auch nicht.

Eine wirklich ärgerliche Sache, diese DVD! Aber viele Fans sehen vermutlich nicht so genau hin, beachten auch nicht die mediale Qualität, sie kaufen, gucken, legen weg.

Gerade Kindern aber – und denen wird ja der „Nussknacker“ oftmals serviert – sollte man eine gewisse Qualitätsschulung angedeihen lassen.

Darum rate ich zu einem Ersatz, nämlich einer älteren Aufzeichnung des früheren „Nussknackers“ mit dem damaligen Ballett der Deutschen Staatsoper Berlin, in der Inszenierung von Patrice Bart.

Die unvergleichliche Nadja Saidakova, der schon oft gerühmte „Vladi“ Malakhov als Gast und der heute als Ballettpädagoge in Zürich tätige Oliver Matz (einst ein Musterschüler von Martin Puttke), machen diese Aufnahme zu einem Genuss.

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Daniel Barenboim dirigiert hier den „Nutcracker“ mit dem damaligen Ballett der Deutschen Staatsoper Berlin. Videostill: Gisela Sonnenburg

Und noch einen Pluspunkt hat diese „alte“ DVD von 1999: Daniel Barenboim am Taktstock. Er beherrscht ja nicht nur Opern von Richard Wagner und Klavierkonzerte der Romantiker wie kein Zweiter, sondern er ist auch als musikalischer Partner fürs Ballett eine Koryphäe.
Gisela Sonnenburg

„Jardi Tancat“ über Nacho Duato von Jellie Dekker: Arthaus Musik / Monarda, 1987 / 2015-12-18

„Weihnachtsoratorium I – VI“ von John Neumeier, Produktion: Bernhard Fleischer, CMajor, 2015

„Caravaggio“ von Mauro Bigonzetti, Regie: Andreas Morell, Arthaus Musik, 2009 / 2015 (Special Edition)

„Der Nussknacker“ von Vasily Medvedev und Yuri Burlaka, Regie: Andy Sommer, BelAir, 2015

„Nutcracker“ von Patrice Bart, Regie: Alexandre Tarta, Arthaus Musik, 1999

Das „Weihnachtsoratorium I – VI“ ist derzeit auch live beim Hamburg Ballett zu sehen – und „Der Nussknacker“ beim Staatsballett Berlin: ganz ohne televisionäre Verzerrungen! 

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