Bloss keine Politik?! Aaron S. Watkin verlegt „Don Quixote“ beim Dresdner Semperoper Ballett in die Zeit des spanischen Franko-Regime

Beste Laune nach Don Quixote

Die Stimmung war beim Schlussapplaus maximal: Solisten und Corps vom Semperoper Ballett in Dresden nach der Premiere von Aaron S. Watkins „Don Quixote“. Foto: Gisela Sonnenburg

Wirbelnde Tellerröcke, sterbende Stiere, sich in die Brust werfende Toreros, eine Franco-Rede aus dem Radio – mit dem guten alten „Don Quijote“ des spanischen Nationaldichters Miguel de Cervantes hat all das schlicht gar nichts zu tun. Und auch mit dem von Marius Petipa 1869 am Moskauer Bolschoi-Theater uraufgeführten Ballett „Don Quixote“, das zwei Jahre später in seiner zweiten Version in Sankt Petersburg gezeigt wurde, hat der neue Dresdner Stierkampf-Kitsch nichts zu tun. So richtig politisch ist das neue Werk allerdings auch nicht, denn mit den genannten Zutaten ist es auch schon wieder getan. Vielmehr trifft denn auch die Vokabel „Angeber-Ballett“ auf diese neueste Dresdner Kreation am besten zu. Aaron S. Watkin, seit 2006 Ballettdirektor an der Semperoper, hat sich mit seinem fünften abendfüllenden Ballett mächtig verhoben – und aus der literarischen Vorlage, schräg vorbei an allen moderneren, bereits existierenden Balletten zum Thema, ein peinlich bemühtes, dabei revueartig oberflächliches Pseudodrama gemacht.

Grobe sachliche und logische Fehler versalzen dabei das Libretto, während die Choreografie auf pfeffrige Effekte abzielt, die sie dann nicht einlösen kann. Technische Schwierigkeiten wie den weltberühmten  Kitri-Sprung, bei dem sich die Ballerina diagonal im Spagat in die Luft legt, den Rücken nach hinten biegend, darunter das gebeugte hintere Knie, ließ Watkin gleich ganz entfallen.

Wenn er was von der Originalchoreografie von Marius Petipa übernahm, dann in vergröberter und solchermaßen verfälschten Form. Die indes ist einfacher zu tanzen als das ursprüngliche Stück. Die Hauptsache hier ist billige Effekthascherei; Polunin-Theater für Arme, sozusagen. Ist das die Zukunft in der ostdeutschen Ballettprovinz?

Beste Laune nach Don Quixote

Die Damen aus dem Corps vom Semperoper Ballett sind entschieden graziös, jede auf ihre Weise: beim Schlussapplaus nach der Premiere von „Don Quixote“ am 5.11.16 in Dresden. Foto: Gisela Sonnenburg

Das Semperoper Ballett, das im November 2014 mit der glamourösen Premiere von Kenneth MacMillans „Manon“ einen unbestrittenen Höhepunkt hatte und das durch die im März 2016 stattgefundene Uraufführung von Alexander Ekmans „Cow“ just dieser Tage Ekman den Theaterpreis „Faust“ ermöglichte, ist so rasch so tief gesunken, dass man sich fragt, wie das überhaupt gehen kann.

Da steht zu Beginn ein Mann im Smoking auf der Bühne, Miliz kommt vorbei, er muss seine Papiere zeigen, das war’s. Soll das nun schon politisch brisant sein?

Da lüftet sich die bleiplattengraue Vorhangwand und gibt den Blick frei auf ein ebenfalls Grau in Grau gehaltenes Bühnenbild, das im Libretto als „Schweißerei“ bezeichnet wird, während der Chef vom Ganzen als „Fabrikbesitzer“ rangiert. Ja, was denn nun? Handwerksbetrieb oder Fabrik? Was hier produziert oder gewerkelt wird, ist zudem in den Augen der Ballettmacher auch unwichtig, wichtig ist ihnen nur, dass es Spinde aus grauem (!) Metall gibt, aus denen der Hobby-Torero Miguel seinen knallrosagelben Umhang nehmen kann.

Nun ist das mit dem Stierkampf ja so eine Sache.

Immer mehr spanische Regionen und Städte verbieten das grausame Schauspiel, weil es faktisch Tierquälerei ist. Die Hobby-Toreros haben dabei einen ganz besonders schlechten Ruf, denn ihre Stümperei macht den Stieren das langsame Sterben zur ganz besonderen Qual.

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Applaus mit Blumen nach der Premiere von „Don Quixote“ in der Dresdner Semperoper. Mittig rechts im grauen Anzug und erhobenen Händen: der Ballettdirektor und Choreograf Aaron S. Watkin. Foto: Gisela Sonnenburg

In Watkins neuem Ballett aber ist der Held zugleich einer dieser brutal dilettierenden Hobby-Stierkämpfer und, im bürgerlichen Beruf, Schweißer. Er heißt Miguel, wohl, weil Cervantes so hieß, und er steht anstelle des Barbiers Basil, den Marius Petipa in seinem Ur-„Don Quixote“ auftanzen lässt.

Da Miguel viel zu springen hat und das Semperoper Ballett dafür einen Spezialisten aus Ungarn hat, tanzt dieser, István Simon, diese Partie bei der Premiere. Skurrilerweise ist Simon, der hier den blutrünstigen Torero gibt, privat Vegetarier und zeitweise Veganer. Aber schließlich war – und das ist Unbill für alle nicht-rassistischen Vegetarier – auch Adolf Hitler Vegetarier; über das Verhältnis zur Gewalt einer Person sagt das also nicht allzu viel aus.

Simon darf sich denn auch mit dem auffällig in Kinderfarben leuchtenden Torero-Lappen biegen und spreizen, recht hochmütig dreinschauen und in Möchte-gern-Flamenco-Star-sein-Posituren gehen.

In einer Szene springt ein Stier – und wird dann abgestochen. Später sterben weitere Stiere, wie von Zauberhand berührt, und stets sind männliche Tänzer mit Stiermasken auf dem Kopf als Tiere zu identifizieren.

Dem Obertorero gesellen sich außerdem Herren aus dem Corps hinzu, auch sie wedeln mit dem Tuch, stampfen, machen einen auf Fernsehballett auf Spanisch, springen ein bisschen ballettös – und feiern so ein Ritual, das in unserer Zivilisation schon längst keines mehr ist, sondern bestenfalls übelster Kommerz.

Von Kritik am Stierkampf ist man hier indes so weit entfernt, als lebe man nicht im 21. Jahrhundert, sondern, ja, warum nicht, im Spanien der 50er Jahre.

Darauf sei nochmals ein Tuch gewedelt!

Das gelingt alles recht gut, riecht aber mehr nach Provinztourneetheater als nach hochkarätigem modernen Ballett.

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Nach der Premiere ist Vieles leichter: Das Corps de ballet und Solisten der Semperoper nach „Don Quixote“ am 5.11.16. Foto: Gisela Sonnenburg

Was wiederum vor allem auch an der Choreografie liegt.

Watkin kann einfach nicht so viel in dieser Hinsicht, als dass er mit wenigen Handgriffen mal eben was Spanisches spannend und glaubhaft authentisch hinbekommt.

Wäre er klug gewesen, hätte er sich einen Fachmann oder eine Fachfrau für Flamenco oder Spanische Folklore dazu genommen.

Statt dessen ließ er seinen Ersten Ballettmeister die späteren Zigeuner- und Feuertanz-Szenen choreografieren; Gamal Gouda, besagte Ballettsaal-Kraft, war mal ein hervorragender Tänzer, aber als Tanzschöpfer reicht seine Potenz offenkundig gerade mal von Radebeul bis Meißen, also ganz sicher nicht bishin zu höheren Ballettweihen.

Dass zudem einige Divertissements im Stück ausdrücklich im Stil von August Bournonville choreografiert wurden (und das wird für alle, die das nicht erkennen, auf dem Programmzettel proklamiert), bleibt eine der Formalitäten des Abends, die man lediglich unter dem Stichwort „Angeber-Ballett“ zusammen fassen kann.

Bournonville war der größte dänische Choreograf des 19. Jahrhundert, und er kreierte 1840 ein Ballett namens „Der Torero“. Aber muss man damit den Watkin’schen „Quixote“ auffüllen?

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Eine schöne Frau, aber das Kostüm hat was Altjüngferliches: Nachwuchstalent und Solistin Sangeun Lee als Dona Dulcinea beim Applaus nach der Premiere von „Don Quixote“ in der Semperoper in Dresden. Foto: Gisela Sonnenburg

Ausgerechnet eine Szene, in der die Ersatzmadonna Dulcinea – die hier das ganze Stück über aussieht wie eine alte Jungfer in Altrosa – mit einem Dutzend ihrer Klone durch die Gegend hüpft, und zwar ohne irgendeine dramaturgische Funktion, kommt im dänischen Stil einher.

Mit „absurd“ ist das nicht zu fassen, es wirkt schlicht hohlköpfig. Man wollte wohl halt zeigen, dass man so etwas auch tanzen kann, also im Stil von Bournonville, in Sachsen, an der Elbe.

Es ist aber nicht die Aufgabe eines staatlich subventionierten Balletts, so eine Art Leistungsschau zu veranstalten.

Es ist vielmehr seine Aufgabe, Stücke zu tanzen, die inhaltlich bilden und erbaulich sind – und die zudem Werte wie Respekt, Toleranz, Menschlichkeit einflößen. Und die ganz nebenbei auch noch Ästhetik und Dramatik als Mittel zum Zweck benutzen können.

Dafür kriegt Herr Watkin sein Geld – in diesem Fall muss man sagen: ungerechtfertigterweise. Wirklich, der Aufwand, der hier auf der Bühne betrieben wird, steht in solch einem Missverhältnis zum vermittelten Inhalt, dass es nachgerade schmerzt.

So bleibt auch unklar, warum Watkin sich mit „Dona Dulcinea“ mal eben einfach eine Heilige erfand. Das ist ja eigentlich das Interessante an ihr: dass sie keinem gesellschaftlichen Katalog für Frauenbilder entstammt, sondern allein der Fantasie von Don Quixote entspringt. Im Roman ist sie übrigens von einer Jugendliebe von Quixote (und wahrscheinlich auch von Miguel de Cervantes) inspiriert.

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Noch ein Blick auf die Bühne beim Schlussapplaus nach der Premiere von Aaron S. Watkins Ballett „Don Quixote“ in der Dresdner Semperoper. Foto: Gisela Sonnenburg

Bei Watkin aber steht Dulcinea als kleine Tischaltar-Madonna im Lichterkranz in der Fabrik, die eine Schweißerei ist – vielleicht soll es die Madonna der heiligen Patronen sein, aber eine Waffenfabrik hätte man vermutlich noch lustig mit einem Gewehrtanz oder so nutzbar gemacht.

Bei Cervantes und in den meisten darauf basierenden Balletten taucht Dulcinea aber nur in der Fantasie von Don Quixote auf.

Sie ist das Idealbild einer schönen, reinen, tugendhaften, dennoch erotisch anziehenden Frau. Der Katholizismus ist bekanntlich schon früh sehr stark in Spanien gewesen.

Unter dem Diktator Francisco Franko, der 1975 starb und seit den späten 30ern das Land in seinen blutigen Fängen hatte, wurde dann das Wort „Nationalkatholizismus“ geprägt. Weil Kirche und Staat so eng zusammen rückten, dass sie kaum noch zu trennen waren.

Dass man in einem solchen Land einfach so lustig Stiere tötet, ist wahrscheinlich. Ersatzmadonnen erfand man sich aber nicht.

Und ebenfalls wenig wahrscheinlich ist, dass Frauen munter in kunterbunten Röcken flirteten, ganz so, als habe es Bernarda Albas Haus nie gegeben.

In Watkins Bühnen-Spanien ist es genau so.

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Zwei echte Ladies und ein Mann: Melissa Hamilton (in Gelb) und Courtney Richardson (in Rot) sowie Hannes-Detlef Vogel als Postbote beim Schlussapplaus nach der Premiere von „Don Quixote“ beim Semperoper Ballett. Foto: Gisela Sonnenburg

Musical-Stimmung beherrscht immer wieder die Szenerie, die Pferdeschwänze dürfen wippen, es fehlt nur noch, dass die Ballerinen in Tanzschuhen (nicht in Spitzenschuhen) das Singen beginnen.

Da hätte man vielleicht doch lieber historisch arbeiten und entweder den „Don Quixote“ von George Balanchine ausgraben und einstudieren sollen, er wurde 1965 in New York uraufgeführt und war nie besonders erfolgreich, hat aber ein sehr interessantes, mehr als nur gelungenes Libretto. Oder man hätte sich auch der Arbeit von Tatjana Gsovsky zum Thema widmen können, sie schuf schon 1949 zu Musik von Leo Spies ein abendfüllendes Werk über den Ritter von der traurigen Gestalt, wie „Don Quixote“ sich im Roman von Cervantes selbst tituliert, und Gsovksys expressiver Stil verdient vielleicht eine Wiederbelebung.

John Neumeiers Kurzballett zum „Don Quixote“, 1979 zu Musik von Richard Strauss entstanden, hätte dann einen qualitativen Sprung nach noch weiter oben bedeutet: Neumeier fasst die Träume von Heldentum und hoher Minne als getanzte Psychogramme in ein Sextett zusammen.

Apropos hohe Minne: Watkin weiß vermutlich nicht, was das ist. Sein Dramaturg Stefan Ulrich, sonst nicht dumm, hat hier am „Don Quixote“ wohl auch einfach nur mitgemacht – und also vermutlich vergessen, was hohe Minne ist.

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Christian Bauch als „Don Quixote“ nach der Premiere beim Semperoper Ballett in Dresden. Foto: Gisela Sonnenburg

Für Don Quixote aber ist die hohe Minne allgemeines Bildungsgut. Sie bezeichnet das aus dem Mittelalter stammende Ideal einer platonischen Liebe, wobei der Mann eine edle Dame ohne Hoffnung auf sexuelle Erfüllung anschmachtet. Die hohe Minne (im Gegensatz zur niederen Minne, die sich der Fleischeslust widmete) galt als höchste Form der erotischen Begabung und als wichtigster Antrieb zur Erschaffung von Kunst und Kultur.

Sie brachte zudem die gleichnamige literarische Form hervor: die hohe Minne als Literaturwerk. Das wiederum bezeichnet Liebesgesänge, die in entsprechendem Kontext entstanden und zitiert wurden.

An sich ist die hohe Minne wie gemacht für Ballett, zumal, wenn man es mit einem Quixote und einer Dulcinea zu tun hat – aber Aaron S. Watkin kennt sich da wohl nicht so aus.

So bringt er denn die Dulcinea verhältnismäßig grob auf die Ballettbühne.

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Applaus für den Weltstar: Melissa Hamilton kniet vorm Publikum, nach der Premiere von „Don Quixote“ in der Semperoper in Dresden. Foto: Gisela Sonnenburg

Der Schock zudem bei der Premiere: Nicht Melissa Hamilton, die überaus reizvolle, erfahrene Supraballerina, die erst letztes Jahr anlässlich der „Manon“ den Weg von London nach Dresden fand, tanzt die Dulcinea, sondern die Nachwuchsballerina Sangeun Lee.

Nichts gegen Sangeun Lee – sie tanzt ihre zahlreichen Partien, die Soli wie die Pas de deux wie die Damenszenen – mit Grazie und Feinheit, mit Akkuratesse und schönen langen Beinen, die im Gegensatz zu ihrer kantig-eckigen Armarbeit absolut Eindruck machen.

Nur: Die Magie einer weiblichen Idealgestalt, die den armen Irren Don Quixote dazu bringt, irrwitzige Dinge zu tun, die nimmt man diesem fleißigen jungen Mädchen einfach (noch) nicht ab. Sorry.

Ungeübte Besucher mögen die technischen Fertigkeiten der Koreanerin bewundern. Aber wer Ansprüche an die Rollengestaltung stellt, geht leer aus.

Das wiederum kann man von der Besetzung der Titelgestalt mit Christian Bauch nicht sagen. Er ist ein schauspielerisches Talent, was den Körper und die Mimik angeht, ein größeres noch denn ein tänzerisches. Das durfte er schon bei „Cow“ von Alexander Ekman beweisen, und jetzt zeigt sich erneut, dass Bauch ein „Bühnentier“ ist, wie man es gar nicht genügend dankbar beknien muss.

Bauch rettet, neben der wundervoll gespielten Musik, diesen ansonsten so unsäglich trist daneben gehenden Abend.

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Christian Bauch als „Don Quixote“ beim Semperoper Ballett – ein hervorragender Körperkünstler! Foto: Ian Whalen

Trist wirken nämlich auch die hoch, höher, am höchsten angebotenen Sprünge von István Simon. Er, der als jugendlicher Liebhaber schon ein bisschen massiv geworden ist, hat sich im letzten Jahr immer stärker in Richtung eines ganz bestimmten Selbstbewusstseins entwickelt, was einerseits gut ist (für die Bühnenpräsenz), andererseits aber auch Nachteile hat, vor allem bei der Darbietung technischer Kunststücke.

Wenn diese, wie hier, immer mal wieder mit ungeniert angestrengtem Gesichtsausdruck stattfindet, so ist das nicht in Ordnung. Ballett mit Stressgesicht wirkt, vor allem beim Pas de deux, eher unfreiwillig komisch als hehr oder edel.

Wer sehen will, wie der auch von Watkin kurz vor Schluss eingebaute Original-Grand Pas de deux aus „Don Quixote“, der es als Glanzstück schon auf unzählige Galas schaffte, auch aussehen kann, der suche sich Iana Salenko vom Staatsballett Berlin mit Daniil Simkin im Internet raus. Unübertrefflich.

Aber wenn István Simon sich in Dresden seine hoch gesprungenen doppelten Cabrioles mit einem Buckel, also mit einem stark gerundeten Rücken in der Luft, erkauft – na, dann wähnt man sich in einem Vorstadttheater in Kirgisien, wo mal wieder ein Folkloretänzer einen Ballerino zu ersetzen hat.

So etwas ist Schmierenkomödie und gut für die Strecke zwischen Radebeul und Meißen. So etwas lockt Touristen an, die sonst lieber ins Varieté gehen. So etwas wird sogar auf Galas angeboten, zweifellos, vor allem, wenn sie nicht im Bolschoi stattfinden. Aber: So etwas gehört nicht auf eine Bühne, die erstklassig sein will. Sorry.

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Anmutig beim Applaus nach der Premiere von „Don Quixote“ beim Semperoper Ballett: Svetlana Gileva und István Simon. Foto: Gisela Sonnenburg

Da wäre weniger viel mehr, und István Simon sollte aufhören, den großen Macker zu markieren, der er ohnehin nicht ist – und seine sensiblen, zarten, weichen Seiten herauskehren. Dann wäre er auch als Liebhaber wieder glaubwürdig, auf der Bühne wohlgemerkt, statt mit arrogantem Ausdruck mit dem wirbelnden Torero-Tuch zu flirten, statt mit seiner Partnerin.

Und wenn er dann den Körper im Sprung noch schön gerade lassen könnte, statt in einen unansehnlichen, zudem von der Balance her gefährlichen Rundrücken abzurutschen, darf er gern auch einen halben Meter tiefer springen.

Solche Vorhaltungen in puncto Angeberei muss man seiner Partnerin Svetlana Gileva als Tochter des Fabrikbesitzers indes nicht machen. Sie hat vielleicht nicht so viel Naturtalent fürs Ballett wie Simon. Aber sie holt aus sich heraus, was möglich ist, und zwar, ohne die Grundwerte der klassischen Tanzkunst zu verraten.

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Svetlana Gileva als Fabrikantentochter in „Don Quixote“ von Aaron S. Watkin beim Semperoper Ballett. Foto: Ian Whalen

Ihre Fouettés sind Bravo-Magnete, ihre Tendus schön gesetzte Kennzeichen einer Poesiebegabten, ihre Glissades sind wie gleitende Abmessungen von Energie. Ihre Arme sind feingliedrig-rund, und ihre Kopfneigung entspricht stets dem Grad der akademischen Höflichkeit. Es macht Spaß, sie anzusehen, sie ist ein Hingucker mit Meisterschaften zwischen den Flügeln – und dass sie Flügel hat, würde bei Svetlana Gileva niemand bestreiten, der sie je hat tanzen sehen.

Und noch eine Geflügelte sollte glücklich machen an diesem Abend: Melissa Hamilton, der Superstar in Dresden. Melissa ist die wahrscheinlich weltbeste „Manon“, sie tanzte diese Partie denn auch so häufig an so vielen Theatern auf diesem Erdball, dass sie stark mit ihr identifiziert wird. Ihr unvergleichliches Talent, ein Bein mit allem Ausdruck der Liebesfähigkeit in die Luft zu strecken, passt aber natürlich zu vielen Rollen im Ballett. In Dresden bezauberte sie so auch schon als „Dornröschen“.

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Melissa Hamilton mit Blumen im Arm, hinter ihr Courtney Richardson – beim Schlussapplaus nach der Premiere von „Don Quixote“ in der Semperoper in Dresden. Foto: Gisela Sonnenburg

Dass sie keine Dulcinea ist am Premierenabend, ist nicht ganz zu verstehen. Dass sie darum nun fast den ganzen Abend wie en travestie im stahlgrauen, burschikosem Arbeiteroverall mit Schiebermütze auf dem Schopf herum stapfen muss, scheint idiotisch. Watkin hat sie an die von ihm erfundene Doppelrolle Juanita / Sancha Panza verschenkt, das heißt, sie spielt den Lehrling des ältesten Schweißers Alonzo (nicht zu verwechseln mit dem jüngeren Miguel), der zugleich, und zwar in seiner Traumwelt, Don Quixote ist.

Als zwei lustige Gesellen ziehen die beiden nach ihrem Rauswurf aus der Fabrik (oder Schweißerei) durch die Gegend, werden das Opfer eines sie ausraubenden Schäfers, treffen auf Zigeuner, und Juanita muss sich als SM-Fesselungsopfer einem Möchte-gern-José zur Verfügung stellen. All das ist ziemlich mau umgesetzt.

Die Talente von Courtney Richardson und Fabien Voranger als Zigeunerpaar mit José- und Carmen-Zuschlag bleiben bei der Harmlosigkeit dieser nahezu unfreiwillig kabarettistischen Choreografie schlicht ganz auf der Strecke.

Eine Handwerkerclique, der sie begegnen, ist zudem eine ziemlich miese Nachahmung, und zwar vom Handwerker-Tanz aus John Neumeiers „Ein Sommernachtstraum“. Inklusive nacheinander absolvierten Tours en l’air… Es ist indes interessant, wie dieses Ballett von 1977, zweifellos eines der bedeutendsten überhaupt, immer wieder andere Choreografen anregt, oft ja auch zu guten Taten, wie Christopher Wheeldon in „Fool’s Paradise“.

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Die Posen stimmen: Svetlana Gileva und István Simon in „Don Quixote“, beim Grand Pas de deux, in der Semperoper in Dresden. Foto: Ian Whalen

Das dicke Buch mit den zwei Romanteilen von Cervantes schleppt Don Quixote derweil überall mit sich herum. Juanita, die ganz und gar kein weiblicher Don Juan ist, sondern treu und lieblich und monogam nur um ihren Meister herum schwirrt, darf erst im zweiten Teil so richtig aufdrehen – dann trägt sie Kanariengelb, erst als Tutu, dann als flatterndes Kleidchen. Diese Kostümideen hier sind einfach nur schauderhaft…

Aber, Überraschung: Es gibt einen – genau einen einzigen – Pas de deux, der den ganzen Abend wert wäre, wäre er nicht ganz so sehr kurz, nämlich nur wenige Minuten lang.

Es ist der Moment, in dem Don Quixote zum Liebenden heran reift, in dem er sein Mädel, seine Auszubildende Juanita packt und mit ihr alle Träume der Liebe wie im Zeitraffer durchlebt.

In an den sehr geschätzten Choreografen David Dawson erinnernden Schleifen biegen und schleudern sich die Körper über die Bühne; Hebungen, sanft und romantisch, und Synchrontänze, brav und neoklassisch, ergänzen dieses amouröse Spiel.

Hand in Hand und Aug und Aug verlieben sich da zwei Menschen, die bis dahin nur eine berufliche und sozusagen kumpelhafte Anmutung miteinander hatten.

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Auch der Postbote (Hannes-Detlef Vogel) ist eine moderne Zutat in „Don Quixote“ von Aaron S. Watkin beim Semperoper Ballett in Dresden. Foto vom Schlussapplaus: Gisela Sonnenburg

Das ist zwar nicht mehr komödiantisch, dafür aber im wahrsten Sinne der Tanzbuchstaben wörtlich ernst zu nehmen. Es ist schön.

Dieses eine Stückchen dieses Ballettabends ist wirklich sehr gelungen und berührend (vermutlich stand es beim Entstehungsprozess des Balletts weit am Anfang) – und ganz am Ende des Ballettabends gibt es sogar eine kleine Reprise dessen vor der grauen Vorhangwand.

Allerdings wirkt diese dann nur wie ein schwacher Abklatsch des eigentlichen Pas de deux, der das Entstehen von Liebe so mustergültig tänzerisch zu benennen weiß.

Auf diesen Punkt strebt alles zu, ganz wie im Musical-Märchen müssen sich Held und Heldin kriegen.

Aber, leiderleider, so hübsch es getanzt ist, so wenig passt es zur Thematik.

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Christian Bauch als „Don Quixote“ und Melissa Hamilton vom Semperoper Ballett beim Pas de deux… Liebe ist in der Luft! Foto: Ian Whalen

Don Quixote ist nämlich gerade kein Froschkönig, der durch irgendein Erlebnis oder irgendeine Beziehung ein normaler Menschenmann werden kann.

Don Quixote ist genau das Gegenteil, darum rührt er uns normalerweise so sehr, zum Lachen wie zum Weinen.

Don Quixote stirbt bei Cervantes und auch bei Balanchine und Gsovsky. Nur Petipa, der mit „Don Quixote“ eine Art Action-Komödie ausprobierte und darum auch die mozartianische Slapstick-Liebesgeschichte von Basil und Kitri implantierte, lässt ihn am Ende mit seinem Diener Sancho Panso neue Abenteuer suchen…

Aaron S. Watkin jedoch macht einen Kitsch daraus – es ist unerträglich für jeden, der sich dramaturgisch ein bisschen auskennt.

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Applaus für die Kollegen von Kollegen: nach der Premiere von Aaron S. Watkins „Don Quixote“ beim Semperoper Ballett. Links vorn: Aaron S. Watkin. Foto: Gisela Sonnenburg

Da taucht zwar Dulcinea nochmal auf, aber das führt nur zu einem langatmigen Pas de trois, der im Grunde aus zwei simplen Pas de deux besteht. Das ist schon ziemlich primitiv hingezimmert: Die Lichtgestalt in Altrosa taucht auf, Don Quixote tanzt mit ihr erstmals einen Paartanz, er probiert sie sozusagen aus, nachdem er weiß, wie es geht – um dann zu Juanita zu wechseln und mit ihr im Kuss vereint erst zu tanzen, dann das Weite zu suchen.

Denn tatsächlich wird der alte Quixote auf einmal wundersam verjüngt und liebenswert, ja liebesfähig – statt, wie bei Cervantes, völlig frustriert auf dem Totenbett all dem Ritterkram und Liebesgeschwummere abzuschwören und (das dann aber still und zufrieden) den letzten Atemzug zu tun.

Hier, bei Watkins „Don Quixote“, gibt es indes keine Tragödie mehr. Hier ist die Inszenierung selber eine!

Fakt ist: Das sonst so erfolgreich strebsame, manchmal sogar rührige, oft aber auch richtig trendige Semperoper Ballett dümpelt mit dieser „Don Quixote“-Produktion am Urgrund des Nichts der dümmlichsten Unterhaltsamkeit herum, irgendwo zwischen Kultur-Provinz und Star-Abstieg angesiedelt.

Scheinbare Brillanz mag manche Laien oder auch überarbeitete Kritiker blenden und kurzzeitig Gefälligkeitsgefühle auslösen.

Der Nachgeschmack aber ist derart übel, dass man im Grunde regelrecht davon abraten muss, diese Veranstaltung überhaupt zu besuchen.

Beste Laune nach Don Quixote

Der Stier ist tot – die Meute jubelt. Nicht sehr anti-faschistisch… ein Tableau in „Don Quixote“ von Aaron S. Watkin beim Semperoper Ballett. Foto: Ian Whalen

Es tut mir Leid, es so hart zu sagen, aber alles andere wäre Heuchelei: Watkins „Don Quixote“ ist eines der schlechtesten Ballette, die ich je gesehen habe.

Wie konnte das nur passieren?

Watkins „Nussknacker“ ist entzückend, es ist einer der hübschesten von den gefühlt 20 000 Versionen dieses Evergreen-Klassikers, die man so kennt.

Auch seine „Bayadère“, sein „Dornröschen“, sein „Schwanensee“ haben viel für sich.

Und dann jetzt so eine Murkserei?

Schuld ist womöglich die neue kreative Flamme des Ballettdirektors, ein Allrounder namens Patrick Kinmonth, der schon Opernregisseur war und Filmemacher, Architekt und Maler, auch Modedesigner und Fotograf – und der jetzt eben auch Ballettmitentwickler geworden ist.

Beste Laune nach Don Quixote

Melissa Hamilton beim Applaus vorm Vorhang nach der Premiere von „Don Quixote“ – sie ist immer eine Augenweide. Foto: Gisela Sonnenburg

Von Kinmonth, der Jahrgang 1957 ist (was nicht im eitlen, ziemlich platt gemachten Programmheft steht, das außer Geburtsdaten auch sonst mehr verschweigt als mitteilt), von Kinmonth also stammt die Idee, den „Don Quixote“ in die spanischen 50er Jahre zu verlegen.

Wichtig war dabei angeblich „die Sehnsucht nach Eskapismus“ jener Zeit sowie „die Stimmung eines Kampfes gegen Frankos Regime“.

Aaron S. Watkin meint außerdem: „Weltflucht ist bei Don Quixote wie in den 50er Jahren ein verbindendes Thema.“ Tja, wann ist es das nicht?

Von einer Auflehnung in politischen Sinn findet sich in der Choreografie aber mitnichten auch nur ein Restchen.

Das ist ja gerade der Skandal, wenn man so will, dieser Etikettenschwindel: Außer dass in der Eingangsszene Francos Stimme aus den knatternden Boxen quillt und allgemein eher schlechte Laune verbreitet, kommt nichts mehr im Stück vor, das auf Franko oder seine Diktatur oder gar auf eine Rebellion gegen sie schließen lässt. Auf eine deprimierte Atmosphäre, von wegen Unterdrückung, Willkürherrschaft oder Bürgerkriegnachklängen, weist auch nichts hin. Die Toreros wie ihre Damen grinsen und lachen und lachen und grinsen, als handle es sich um ein frühromantisches Komödchen.

Franko wird ein Mal in drei Stunden Ballett als akustisches Dekor verwandt, als Zeitkolorit – und damit hat es sich.

Beste Laune nach Don Quixote

Männer mit Masken als Stiere – so zu sehen in „Don Quixote“ von Aaron S. Watkin in Dresden. Foto: Ian Whalen

So geht das natürlich nicht, wenn man hoch subventioniertes Theater macht. So geht es nur, wenn alle, Kunstproduzenten wie Kunstrezipienten, von zuviel Popmusikfutter total verblödet sind.

Übrigens trafen sich Watkin und Kinmonth in Stockholm, dieser unseligen theatralen Pop-Brutstätte eines gewissen Johannes Öhman, der dort, ohne Choreograf zu sein, als Ballettdirektor mit Pseudoballetten reüssiert und der mit der Berliner SPD so gut angebandelt hat, dass diese ihn zusammen mit der Tanztheaterdame Sasha Waltz als kommende Intendanz vom Staatsballett Berlin haben will. Die betroffenen Berliner Ballettleute rebellieren dagegen und bitten alle Freunde des klassischen Bühnentanzes herzlich, ihre entsprechende Online-Petition zu unterzeichnen, mehr als 18 000 sind diesem Ruf auch schon gefolgt, aber jede Stimme zählt (https://www.change.org/p/rettet-das-staatsballett-save-staatsballett)!

Vielleicht verbindet man die Erkenntnis, dass das Staatsballett Berlin ein demokratisch tätiges Ensemble ist, auch mit einem Besuch einer Vorstellung dort. Ein so schrecklich schlecht gemachtes Stück wie Watkins „Don Quixote“ muss man sich in Berlin derzeit nicht ansehen, das sei betont.

Dieser blutleere, armselige, kläglich mit Franco aufgemotzte Watkin-Quixote ist wie Musical ohne Gesang – aber das ist noch längst nicht virtuoses Ballett.

Bleibt noch, der Politik jener Jahre die Verortung der im übrigen grässlich bunten Kostüme anzulasten, die selbstredend von Patrick Kinmonth stammen, der sich für seine sicherlich üppigen Honorare für die Mitarbeit an diesem grauenvollen Libretto sowie für die ebenfalls von ihm stammenden, erschreckend geschmacklose komplette Ausstattung (Bühnenbild und Kostüme) bei der Semperoper und ihren Geldgebern bedanken kann.

Beste Laune nach Don Quixote

Und noch einmal Applaus: Svetlana Gileva und István Simon nach der Premiere von „Don Quixote“ beim Semperoper Ballett. Foto: Gisela Sonnenburg

Heißa, da beißen sich die pinkfarbenen Wadenstrümpfe der Titelfigur mit dem altrosa Kleid der Dulcinea, dass es eine wahre Kopfwehursache ist! Hui, denkt man, da braucht aber wer mal einen Augenarzt… Und wie das innerhalb der strikten Hierarchien an den teuren Opernhäusern so ist, hat sich während der Proben vermutlich niemand getraut, das laut zu sagen. Lieber beißen alle die Zähne zusammen und schauen nicht hin – aber die Kostüme insbesondere für die Damen sind unkleidsam bis zum Gehtnichtmehr, während die Männer in hinternbetonenden Knallfarben aussehen, als sollten sie wandelnde Monster-Bonbons aus Billig-Plastik verkörpern.

Man zählt in Dresden wohl auf die Blindheit der Touristen, die das Haus füllen sollen?

Es rettet, das sei gerade noch rechtzeitig angemerkt, die Musik den Abend.

Beste Laune nach Don Quixote

Mikhail Agrest, ein Dirigent von höchsten Weihen, nach „Don Quixote“ in der Semperoper in Dresden. Foto: Gisela Sonnenburg

Mikhail Agrest aus Sankt Petersburg ist ein hinreißender Dirigent, der zudem die bekannten Gassenhauer-Melodien aus „Don Quixote“ von Ludwig Minkus vielfältig neu orchestrierte. Die Sächsische Staatskapelle Dresden spielt denn auch mit viel Spaß an der Freud, stellt einmal mehr unter Beweis, dass sie eines der besten Orchester der Welt ist. Und sie beweist, ebenfalls einmal mehr, dass sie nicht nur das 19., sondern auch das 20. Jahrhundert bravourös zu interpretieren weiß: Ausschnitte aus dem „Liebeszauber“, dem „Dreispitz“ und den „Nächten in Spanischen Gärten“ von Manuel de Falla wurden fürs original spanische Flair in die Partitur von Minkus eingepasst.

Warum dennoch im ersten Teil ein Pas de deux teilweise ganz ohne Musik getanzt wurde oder ob hier schlicht eine Premierenpanne vorlag, sei mal dahin gestellt. Das trübte nicht den großen musikalischen Gesamteindruck, und der war durchaus beseeligend. Maestro: Bravo!

Weniger begeisternd, wie dargelegt, das optische Geschehen des Abends.

Beste Laune nach Don Quixote

Und noch ein letzter Blick auf den Schlussapplaus nach „Don Quixote“, der Premiere in der Semperoper in Dresden. Links außen: Choreograf und Ballettdirektor Aaron S. Watkin. Foto: Gisela Sonnenburg

Denkt man noch einmal darüber nach, ergibt sich folgender Ansatz:

Wenn man, wie Aaron S. Watkin, seit Dezember 2014 die völlig verrohten Demonstranten der Pegida-Bewegung vor der Opernhaustür bzw. auf dem Opernplatz just draußen vorm Fenster hat, dann ist es wohl ganz richtig, das Bedürfnis zu entwickeln, ein politisches Ballett zu machen. Aber dann sollte man auch den Mut und die Kreativität haben, es wirklich zu tun. Einfach nur einen bunten Mix namens „Don Quixote“ mit einer Prise Frankismus zu würzen, das ist, ganz offen gesagt, nicht nur zu wenig, sondern auch zu unentschieden.

Da hat man dann doch den Verdacht, dass der Ballettdirektor sich Pegida ins Theater holen möchte. Viel Spaß dabei!
Gisela Sonnenburg

P.S. Dieser Artikel ist ein Verriss (medienkundlich gesagt). Verrisse gehören zum Kern des Feuilleton-Journalimus – und fallen unter die Meinungs- und Pressefreiheit, die in diesem demokratischen Land zu den höchsten Gütern gehört. Ich bin mir sicher, dass auch das Semperoper Ballett nicht nur die Freiheit der Kunst, sondern auch die der öffentlichen Meinung und der Presse uneingeschränkt akzeptiert. Ich hoffe darüber hinaus, dass man sachlich mit Kritik umzugehen weiß. Das gilt auch für die Leserinnen und Leser vom ballett-journal.de, die im übrigen ein Anrecht darauf haben, die redaktionelle Meinung hier vorzufinden – aber keines darauf, das zu lesen, was sie selbst schreiben würden, wenn sie könnten.

Termine: siehe Spielplan

www.semperoper.de

 

 

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